Inner peace and life in balance concept

Die HRV als Indikator unseres Vegetativen Systems

Unser Körper hat zweiBetriebssysteme“ die von den Nerven Sympathikus und Parasympathikus maßgeblich gesteuert werden, die wir im alltäglichen Leben nicht weiter beachten, aber deren Auswirkungen in relevanten Situationen wir sehr wohl verspüren.

Der „Sympathikus“ klingt für uns nach Ausgeglichenheit, aber genau das Gegenteil ist der Fall, den er ist zuständig für die Stresssituationen in unserem Leben. Wenn der Fahrer vor uns nicht unseren Qualtiätsansprüchen entspricht, ein Brief vom Finanzamt, eine Anonymverfügung, oder selbst ein störendes Geräusch kann diesen Stressnerv veranlassen, uns so richtig auf Touren zu bringen. Der Blutdruck steigt, die Muskulatur spannt an, der Kaumuskel malträtiert die Zahnreihen, alle Alarmglocken schrillen… zum Kampf bereit!

Der „Parasympathikus“ sorgt dann dafür, das wieder Ruhe einkehrt, wenn der Wagen vor uns endlich abgebogen ist, der Finanzamtbrief eine Gutschrift ausweißt und der Nachbar seine Bohrarbeiten beendet. Jetzt ist Zeit für den Parasympathikus, um sich um unser Wohlbefinden, Gesundheit, Immunsystem, Verdauung, Wundheilung, usw. zu kümmern.

Beide funktionieren perfekt in einem zusammenhängenden „Working Progress“ und ergänzen sich gegenseitig. Je perfekter sie unsere Betriebssysteme miteinander steuern, desto ausgeglichener verläuft unser Leben. Die Herzratenvariabilität wird maßgebliche von deren beider Arbeit beeinflusst.

Was ist die HRV?

Ein gesundes Herz schlägt mit einem Puls von 60 nicht exakt jede Sekunde, sondern unrhythmisch mit einmal 0,897 Sekunden, 1,134 Sekunden, 1,067 Sekunden, 0,845 Sekunden und so fort. Als „Herzratenvariabilität“, bezeichnet man den Unterschied der Abstände zwischen den einzelnen Herzschlägen. Je größer diese Unterschiede zwischen den Schlägen sind, desto schneller kann der Körper blitzschnell auf äußere Einflüsse reagieren, aber auch auf eigene Gedanken und Emotionen!

Die Chinesische Medizin weiß seit 1.800 Jahren, dass alles mit dem Herzschlag zu tun hat! Sie wussten damals schon, dass das Leben besser, fröhlicher, gesünder aber auch länger wird, je unregel­mäßiger das Herz schlägt.
RICHTIG gelesen: je unregelmäßiger!   „Schlägt das Herz so regelmäßig wie das Klopfen des Spechts oder das Tröpfeln des Regens auf dem Dach, stirbt der Patient innerhalb von vier Tagen.“  (Wang Shu-He, Arzt 180-270 n.Chr.)

Schon seit ungefähr einem Jahrhundert kennen wir im Westen das Wort „Herzratenvariabilität“. Schlägt das Herz im strengen Takt eines Metronoms, ist etwas nicht in Ordnung – auch wenn es keine merkbaren Anzeichen gibt, denn in absehbarer Zeit ist es sehr wahrscheinlich bald so weit. Schlägt unser Herz aber mit unregelmäßigen Millisekunden Abständen zwischen zwei Schlägen, dann ist alles in Ordnung. Selbst die modernste Medizin kennt bisher keinen zuverlässigeren Beleg für unsere Gesundheit! Deshalb sollten wir nicht den Schrittzähler oder die vielen anderen Parametern, sondern die HRV-Daten auf unserer Smartwatch in den Focus unserer Beobachtung legen.

„Deine HRV ist der ex­akteste Spiegel deiner Lebendigkeit“, sagt Gaupp­-Berghausen. Nichts liest deine Befindlichkeit im Moment so exakt aus, nichts erkennt so zu­ verlässig, wie du die letzten Jahre mit dir selbst, deinem Kör­per, deinem Geist, deiner Seele umgegangen bist . Deine Herzratenvariablität zeigt, wie belastet du bist und wie gut du mit Belastung umgehen kannst, ob und wie schnell du regenerierst. Sie gibt dir unmittelbares Feedback darauf, ob dein Leben gut oder schlecht für dich ist!

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